Therapie

Liegt ein wenig aggressives Prostatakarzinom in geringer Ausbreitung vor, kann unter bestimmten Umständen eine sogenannte „aktive Überwachung“, die active surveillance, durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass der Prostatakrebs zunächst nur kontrolliert, nicht behandelt wird. Dadurch kann man dem Patienten die Nebenwirkungen einer Therapie ersparen. Eine Therapie wird nur bei Fortschreiten des Krebs oder bei Therapiewunsch durchgeführt. Hat man bei alten Patienten den Eindruck, dass ein zufällig festgestellter Prostatakrebs für den Patienten keine Bedrohung mehr darstellt, kann das „watchful waiting“ angewandt werden. Dabei wird der Tumor nicht behandelt, eine Heilung nicht mehr angestrebt. Sollte bei regelmäßigen Kontrollen der Tumor oder seine Metastasen jedoch Probleme verursachen, wird eine systemische Therapie durchgeführt.

DaVinci assistierte, radikale Prostatovesikulektomie

Im frühen Stadium ist durch die komplette Entfernung von Prostata, Samenbläschen sowie regionären Lymphknoten eine Heilung möglich. Bei geeigneten Patienten können die für die Erektion zuständigen Nervbahnen geschont werden. Die Operation wird durch uns ausschließlich mit dem DaVinci System, dem sogenannten Op-Roboter, durchgeführt. Das DaVinci System ist das weltweit führende System sogenannter laparoskopischer OP-Roboter. Dabei wird die Prostata mit laparoskopischen Instrumenten entfernt, der Operateur steht jedoch nicht am OP-Tisch, vielmehr sitzt er in einer Konsole und erhält über eine Endo-Kamera ein 3-dimensionales Bild des Operationsfeldes. Die Endo-Instrumente bewegt er über spezielle Griffe, seine Bewegungen werden computergesteuert mit einer Genauigkeit von zehntel-millimetern auf die Endoinstrumente übertragen. Das Endo-Bild kann dabei durch den Operateur beliebig vergrößert werden um feinste Strukturen optimal zu erkennen. Durch zusätzliche Freiheitsgrade in der Bewegung ist die Präparation feinster Strukturen sowie eine filigrane Nahttechnik möglich. Die dadurch mögliche fortlaufende Nahe der Harnblase an die Harnröhre nach Entfernung der Prostata führt dadurch zu einer weiteren Verbesserung der Frühkontinenz.

Bestrahlung

Die Bestrahlung des Prostatakarzinoms kann, ähnlich wie die Operation, eine Heilung erreichen. Auch hier werden, je nach Risikofaktoren, die Prostata allein oder zusätzlich die benachbarten Lymphknoten erfasst. Voraussetzung für eine möglichst schonende Behandlung mit geringen Nebenwirkungen ist eine exakte CT-gesteuerte sogenannte intensitätsmodulierte Bestrahlungsplanung (VMAT) mit einer täglichen Lagerungskontrolle mittels Conebeam-CT (tägliche IGRT). Der neue Beschleuniger TrueBeam von der Firma Varian mit 6D-Couch ermöglicht eine präzise Positionierung und optimale Bestrahlung. Die Bestrahlungsdauer beträgt jetzt typischerweise 33-39 Sitzungen. Durch den simultan integrierten Boost am Tumor oder der Operationshöhle wird das Behandlungsintervall verkürzt.
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