Leistungsspektrum

Verwachsungen und Bauchschmerzen 

Verwachsungen (Adhäsionen) sind eine häufige Ursache für lang anhaltende Bauch und Rückenschmerzen. 

  • chronische und lebensbeeinträchtigende Unterleibs- und Bauchschmerzen, die sich negativ auf seelische, sexuelle und körperliche Gesundheit auswirken. 
  • Unfruchtbarkeit, die Ihre Familienplanung, Ihre Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft zunichtemachen kann. 
  • Störungen der Darmfunktion, wie Verstopfung, schlechte Verdauung, Blähungen, Aufstoßen, Völlegefühl, Übelkeit und Durchfall.
  • Schmerzen, die Sie zur Schonhaltung zwingen. Dadurch verkürzen sich die Muskeln einseitig, was auf lange Sicht zur Verkrümmung der Wirbelsäule führt. Solche Verwachsungen treten bei der Mehrzahl der Frauen auf, bei denen eine Unterleibsoperation durchgeführt wurde oder die entzündliche Vorerkrankungen im Bauchraum hatten. Und doch wissen viele Frauen nichts über Verwachsungen und sprechen nicht mit ihrem Arzt darüber, bevor ein operativer Eingriff durchgeführt wird – und auch nicht hinterher, wenn diese Probleme auftreten. Sie sollten das aber tun!

Was sind Verwachsungen?
Unter Verwachsungen versteht man Verklebungen von Gewebeoberflächen bzw. Organen, die normalerweise nicht direkt miteinander verbunden sind. Ursachen können Unterleibs- und Bauchoperationen, Entzündungen im Beckenbereich und behandlungsbedürftige Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle) sein.

Verwachsungen bilden sich, wenn der normale Heilungsprozess des traumatisierten Gewebes gestört ist. An diesen Stellen entsteht überschüssiges Narbengewebe, das zur Verklebung der Organe bzw. des Gewebes führt. Verwachsungen führen zu Krämpfen und Reizzuständen im verklebten Gebiet und verursachen Spasmen und Reizungen der benachbarten Muskeln und Nerven. Auf diesem Weg können Schmerzsignale in andere Körpergebiete wie z. B. Kreuz, Schulter oder Beine ausstrahlen und sich dort bemerkbar machen. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich nach einer Operation Verwachsungen bilden, ist von vielen Faktoren abhängig – zum Beispiel: von der Art des Eingriffs, der bei Ihnen durchgeführt wird; wie viele frühere Operationen Sie hatten; von der verwendeten Operationstechnik; von Ihrer individuellen Veranlagung zur Adhäsionsbildung. Studien belegen, dass die meisten der Patientinnen innerhalb von sechs Monaten nach einem Eingriff Adhäsionen entwickeln. Diese Zahl und die Zahl der Wiedereingriffe kann durch den Einsatz einer Prophylaxe (vorbeugende Maßnahme) deutlich verringert werden.



Wie werden Verwachsungen behandelt?
Die moderne, minimal-invasive Möglichkeit, Verwachsungen sicher festzustellen und zu behandeln, besteht darin, eine Bauchspiegelung durchzuführen und sie operativ zu lösen. Diese Schlüsselloch-Operation durch den Bauchnabel wird als »Laparoskopische Adhäsiolyse« bezeichnet. Unser Zentrum ist hoch spezialisiert auf diesem Gebiet.

Es hat sich gezeigt, dass eine sorgfältige und präzise Operationstechnik der effektivste Weg zur Vorbeugung vor der erneuten Bildung von Adhäsionen ist. 

Myome
Myome stellen eine Verdickung in der Gebärmuttermuskulatur durch Verdichtung und übermäßiges Wachstum von Bindegewebsfasern dar. Bis auf eine geringe Zahl sind Myome gutartig (gutartige Tumore). Ein Myom kann sowohl mitten in der Gebärmutterwand entstehen, sowie auch als Ausbuchtung in der Gebärmutterhöhle oder nach außen. Hierbei kann ein Myom als einzige Geschwulst oder in einer Vielzahl von Geschwülsten in der Gebärmutter auftreten.

Myome können Beschwerden verursachen oder auch aufgrund der lebenslangen Beschwerdefreiheit unerkannt bleiben. Es können z.B. folgende Beschwerden (Symptome) auftreten: 

  • Verstärkung und verlängerte Perioden und Blutungen
  • Zwischenblutungen
  • Dauerblutungen; Blutarmut (Anämie)
  • Druck im Unterbauch auf Harnblase, Darm , Nerven und Harnleiter
  • Kinderlosigkeit und Fehlgeburt bzw. Eileiter-Schwangerschaft
  • Krampfartige Schmerzen im Unterbauch und bei der Monatsblutung


Myome werden durch folgende Untersuchungsmethoden festgestellt: 

  • Abtasten während der gynäkologischen Untersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Bauchspiegelung bei Myomen mit Sitz in oder auf der Gebärmutterwand
  • Gebärmutterspiegelung bei Myomen in der Gebärmutterhöhle

Bösartige Entartung: Etwa fünf von 1000 Myomen können bösartig werden (Sarkome).

Große, wachsende und symptomatische Myome (z.B. Bauch- und Periodenschmerzen, starke Monatsblutung sowie insbesondere unerfüllter Kinderwunsch) sollen operativ entfernt werden.

Die schonende Operationsart ist die Minimal Invasive Methode durch Bauchspiegelung = Laparoskopie: Zugang unterhalb des Nabels und / oder Gebärmutterspiegelung = Hysteroskopie: Zugang durch die Vagina. Das gewählte Verfahren hängt vom Sitz des Myoms ab und wird mit der Patientin vor der Operation genau besprochen. Es ist sehr wichtig, dass diese Art von Eingriffen von erfahrenen Operateuren durchgeführt wird, da davon der Erfolg abhängt.

Operationsmöglichkeiten und Alternativen:

  • Laparokopische Myomentfernung durch Bauchspiegelung und Erhalt der Gebärmutter und der Gebärfähigkeit in circa 90% der Fälle möglich .Eine Bauchschnitt- Narbe bleibt erspart. Unser Zentrum ist auf diese Methode spezialisiert.
  • Hysteroskopische Myomentfernung durch Gebärmutterspiegelung (durch die Scheide) und Erhalt der Gebärmutter: kein Schnitt, kaum Schmerzen, hohe Schwangerschafts-Chancen nach der Operation. Unser Zentrum ist auf diese Methode spezialisiert.Laparoskopische Gebärmutterentfernung: endoskopisches Entfernen der gesamten Gebärmutter (ohne Bauchschnitt). Unser Zentrum ist auf diese Methode spezialisiert.
  • Laparoskopische Entfernung des Gebärmutterkörpers: endoskopische Entfernung des Uteruskörpers mit Myomen und Erhalt des Muttermundes sowie der Beckenbodenintegrität ohne Bauchschnitt. Unser Zentrum ist auf diese Methode spezialisiert.

Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten am Uterus:

Medikamentös 
z.B. Gabe von Hormonen 

Operativ 

  • 1.Entfernen von Myomen
  • 2.Entfernen der Gebärmutter: 
    • Auf herkömmliche Weise:durch Bauchschnitt oder von der Scheide aus
    • Mittels Bauchspiegelung:(darauf ist unser Zentrum spezialisiert!)
    • Entfernen der Gebärmutter mit Erhaltung des Gebärmutterhalses; Vorteil u.a.: Stabilität, d.h. die Bandstrukturen und Muskeln und Nerven des Beckenbodens bleiben erhalten womit einer "Senkung" bzw. einem "Vorfall" vorgebeugt wirdEntfernung von der Scheide aus kombiniert mit einer Bauchspiegelung (LAVH):Vorteil: Bauchschnitt und Vernarbung werden vermieden
  • 3.Sonstige allgemeine Behandlungsmethoden: 
    • Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung)
    • Abrasio (Ausschabung unter Sicht)
    • Endometriumablatio (Abtragen der Gebärmutterschleimhaut) als Alternative zur Gebärmutterentfernung. Hierbei wird nur die Schleimhaut abgetragen und die Gebärmutter belassen.Konisation (Entnahme eines Gewebekegels vom Muttermund bei auffälligen Krebsabstrichen)
    • Entfernen von Polypen in der Gebärmutterhöhle oder im Gebärmutterhals
  • 4.Weitere Eingriffe am Uterus mittels Bauchspiegelung 
    • Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit (bei Unfruchtbarkeit)Korrekturen von Fehlbildungen
    • Sterilisation (bei abgeschlossener Familienplanung)
    • Operationen bei Gebärmuttersenkung: Uterosacropexie (Fixieren der Gebärmutter am Kreuzbein)
    • Operative Therapie bei Eileiterschwangerschaft

Endometriose
Als Endometriose bezeichnet man das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Eine eindeutige Ursache hierfür konnte bisher nicht gefunden werden. Gebärmutterschleimhautgewebe (Endometriosherde) können in den verschiedensten Organen (z.B. Gebärmutterwand, Blase, Darm, Eierstöcke oder Bauchdecke) gefunden werden. Neben leichteren Formen der Erkrankungen treten auch immer wieder schwerste Krankheitsverläufe auf. Die Endometriose stellt eine gutartige Erkrankung der Frau dar. Allerdings kann nach durch wiederholtes Auftreten der Krankheit die Lebensqualität der Frau deutlich eingeschränkt sein.

Erklärung: Unterschied zwischen normal lokalisierte Schleimhaut und Endometriose:

Bei der Monatsblutung wird die Gebärmutterschleimhaut aus der Gebärmutterhöhle  durch „Abbluten“ aus dem Körper auf natürlichem Weg ( durch die Scheide) entfernt und durch Hormoneinfluss bis zur nächsten Monatsblutung wieder aufgebaut. Gebärmutterschleimhaut die sich in die Gebärmutterwand oder in den Nachbarorganen befinden, können während der Monatsblutung nicht aus dem Körper entfernt werden. Das blut kann nicht nach außen fließen. Das verhaltene blut  so genannten Endometrioseherde wächst ständig und verursacht  eine lokal Entzündung. Monat für Monat wird dort in kleinen Schritten "altes Blut" angesammelt, bis große Endometriosezysten wachsen und  benachbarte Organe wie Blase, Darm, Harnleiter und Eierstöcke befallen.

Beschwerden: 

  • Kreuz- und Bauchschmerzen unterschiedlicher Stärke, die auch in die Beine ausstrahlen oder zur Ohnmacht führen können, vor allem vor und während der Menstruation
  • Starke und unregelmäßige MonatsblutungenSchmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  • Schmerzen während des Eisprungs
  • Unterbauch, Blasen- und Darmkrämpfe, Schmerzen bei Blasen- und Darmentleerung und bei Darmbewegungen
  • Schmierblutungen 
  • Kinderlosigkeit


Behandlung 

Die operative Therapie : Entfernen der Endometioseherde und Lösen von Verwachsungen am Darm / Harnblase-Harnleiter, am besten endoskopisch durch Bauchspiegelung

Eierstockzysten
Zysten im / am Eierstock sind Hohlräume, die mit verschiedensten flüssigen oder festen Bestandteilen gefüllt sind. Manche verschwinden wieder von selbst. Manchmal können diese Zysten sehr groß und schmerzhaft werden. Wenn in der Zyste ein  Gefäß platzt, füllt sie sich mit Blut, spannt sich und verursacht starke Schmerzen. Einfache Zysten sind in der Regel mit klare Flüssigkeit gefüllt. Eierstockzysten können sich durch Stieldrehung komplizieren.

Stieldrehung: Beschwerdebild: Akute, stechend-krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, u.U. Darmverschluss

Endometriosezysten: Diese Zysten sind mit Kaffeesatzartige Flüssigkeit (altes Periodenblut) gefüllt. Oft sieht die Flüssigkeit wie flüssige Schokolade aus, weshalb diese Zysten auch Schokoladenzysten genannt werden.

Im Falle so genannter Dermoidzysten findet man manchmal Talg, Haare, Zähne, Knorpelstücke usw. in der Zyste. Diese Zysten haben im Prinzip den Ursprung bei der Entstehung des Lebewesens (der Frau). Im Volksmund spricht man hier oft vom "eigenen Zwilling der Frau". Vielfach werden solche Zysten bei den üblichen gynäkologischen Ultraschalluntersuchungen entdeckt.

Eine weitere Form der Eierstockzysten stellen die bösartigen Erkrankungen (Eierstockskrebs) dar. Hier finden sich teilweise flüssige, teilweise feste Bestandteile in den Zysten. Vorsorgeuntersuchungen durch Ultraschall ergeben diesbezüglich oft schon einen Hinweis auf das Vorliegen einer solchen Erkrankung.

Beschwerdebild: 

  • Kleine Zysten sind oftmals beschwerdefrei
  • uncharakteristische Schmerzen (Ziehen, Druck, Spannung) im Unterleibgelegentlich Darmbeschwerden
  • bei großen Zysten Verdrängungserscheinungen und Zunahme des Bauchumfanges
  • akute Notfallsituation bei Platzen oder Stieldrehungen einer Ovarialzyste

Behandlung: 
operativ bei einfachen, glattwandigen Zysten durch den Bauchnabel
bei jungen Frauen kann bei einfachen, glattwandigen Zysten versuchsweise eine medikamentöse Therapie (Hormone / Pille) begonnen werden
bei den übrigen Zysten und bei entsprechender Größe bzw. Schmerzhaftigkeit kann häufig eine operative Therapie nicht vermieden werden
bei gutartig erscheinenden Zysten kann vielfach mit Hilfe von Bauchspiegelungen behandelt werden; bei Verdacht auf eine bösartige Erkrankung muss die operative Therapie mit Hilfe eines Bauchschnittes erfolgen.

Eileiter
Eine Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) kann mittels endoskopischer Verfahren ohne Bauchschnitt behandelt werden. Der Eileiter kann dadurch oft erhalten werden, so dass nach diesen Maßnahmen eine normale Schwangerschaft möglich ist. Verschlossene Eileiter können Ursache für Kinderlosigkeit sein. Verschlossene Eileiter können durch die  Bauchspiegelung geöffnet und wieder durchgängig gemacht werden. 

Scheidensenkung
Senkungszustände entstehen durch Gewebsschwäche. Bei Gebärmutter, Blasen und / oder Scheidensenkung liegt oft ein Bruch (Hernie) im Beckenboden vor. In diesem Fall ist die sog. Scheidenplastik (Blasenhebung) notwendig. Wenn das Scheidengewebe zu schwach ist, ist ratsam die Hernienbehandlung des Beckenbodens mittel ein Netz oder Band durchzuführen. Dabei wird die Scheide bzw. Gebärmutter an den Kreuzbeinknochen mittels Spezialband fixiert. Damit können wir das Risiko: Wiederauftreten einer neuen Hernie des Beckenbodens minimieren. In unserem Zentrum werden solche Operationen auch endoskopisch (ohne Bauchschnitt) durchgeführt. 

Gebärmutterspiegelung
Diese Methode erlaubt es, die Gebärmutter von innen (Gebärmutterhöhle) zu untersuchen bzw. krankhafte Befunde zu behandeln, ohne den Körper durch größere Eingriffe (z.B. Schnitte) zu beeinträchtigen. Die Untersuchung erfolgt durch die Scheide, ähnlich wie bei der üblichen gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung schmerzfrei.

Der Eingriff wird mittels eines sehr dünnen (3-6 mm im Durchmesser) Sichtgerätes (Optik) durchgeführt. In der Optik befindet sich in den meisten Fällen eine kleine Führungshülse (Arbeitskanal) durch die die Arbeitsgeräte (z.B. kleine Zangen, kleine Scheren usw.) zum Operieren eingebracht werden können. Durch Anschluss einer Spezialkamera an die Optik können sämtliche Vorgänge (OP-Schritte) auf einem Bildschirm verfolgt bzw. überwacht werden.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass operative Eingriffe in der Gebärmutterhöhle unter Sicht exakt ausgeführt werden können wie z.B.: Entfernung von Myomen, Polypen, Fehlbildungen (Septum - Scheidewand des Uterus) und Gebärmutterschleimhaut –Abtragung. 

Bauchhöhlenspiegelung (Laparoskopie)
Eine Bauchhöhlenspiegelung erfolgt unter Vollnarkose mit einem kleinen Schnitt (ca. 2 cm) knapp unterhalb des Nabels und evt. zwei Einstichen (ca. 0,5 cm) im Unterbauch. Das Verfahren ist äußerst schonend („minimal invasiv“)und sehr sicher und erlaubt eine Reihe von Operationen im Bauch- und Beckenraum. Die größten Vorteile sind das Fehlen eines Bauchschnittes mit den Risiken der Wundheilungsstörung oder eines Narbenbruches, sehr wenig Schmerzen und eine schnelle Genesung.