Die Zusammenarbeit hilft Patienten mit Hirntumoren

07.06.2024
Patiententag des Neuroonkologischen Zentrums trifft auf großes Interesse 
In den vergangenen zehn Jahren hat das Neuroonkologische Zentrum am DONAUISAR Klinikum Deggendorf eine übergreifende Kooperation verschiedenster Fachrichtungen zum Nutzen der Patienten etabliert. Beim Patiententag des Zentrums haben hochkarätige Experten den rund 70 Besuchern im Weissen Haus in Neuhausen die neuesten Erkenntnisse und Verfahren aus ihrem Fach vorgestellt. Für die Organisation des Tages bedankte sich Zentrumsleiter Prof. Dr. Stefan Rath bei Dr. Johannes Tilgner, dem diese Tage als Koordinator des Zentrums ein Herzensanliegen sind. 

Prof. Dr. Markus Riemenschneider vom Universitätsklinikum Regensburg erläuterte die komplizierte, zeitaufwendige pathologische Diagnostik von Hirntumoren am Gewebe. Dabei legte er auch die Methoden und neuen Möglichkeiten der Molekulargenetik dar. Mit einem eindrucksvollen, mitreißenden Vortrag stellte PD Dr. Florian Schwarz die heutigen Möglichkeiten der Bildgebung und hier insbesondere der Magnetresonanztomographie vor. Das Potenzial, wichtige Strukturen im Gehirn sichtbar zu machen, erklärte der neue Chefarzt für Radiologie in Deggendorf an vielen Beispielen. 
PD Dr. Florian Schwarz 

Herr Professor Radsak zeigte als frisch gebackener Chefarzt der Klinik für Onkologie am DONAUISAR Klinikum die Chancen der Behandlung durch eine Chemotherapie im Anschluss an einer Hirntumoroperation auf. Dabei ging er auch neue Therapien mit elektrischen Wechselfeldern, wie sie auch am Zentrum angeboten werden, ein. Dr. Christian Diehl vom Universitätsklinikum rechts der Isar/München führte anschaulich durch die strahlentherapeutischen Behandlungsoptionen. Hier hat sich in den letzten Jahren durch mehr Präzision viel getan, es kann genauer bestrahlt werden und somit Nebenwirkungen reduziert werden. 
Humorvoll und immer mit Einzelbeispielen unterlegt erklärte Helmut Plenk, wie wichtig es ist, sich durch Fachleute bei Fragen des Grades einer Behinderung oder der Berentung sich beraten zu lassen. Psychologin Andreea Klass vom DONAUISAR Klinikum zeigte die Bedeutsamkeit der Achtsamkeit auf. Aber auch, wie eine Krebserkrankung nicht nur negative Folgen, sondern auch positive haben kann, und es wichtig ist, auf die eigenen Gefühle zu vertrauen. Dr. Bettina Seppi von Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung PalliDONIS ging auf die ambulante Betreuung ein. Durch sie kann der Patient auch in seiner letzten Lebensphase weitgehend unabhängig vom Krankenhaus in seiner gewohnten Umgebung behandelt werden. Dabei wies sie daraufhin hin, wie wichtig es ist schon frühzeitig den Kontakt mit einer entsprechenden Einrichtung zu suchen, damit zum Ende des Lebens hin dem Willen des Kranken stattgegeben werden kann. 

Als Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums bedankte sich Dr. Johannes Tilgner bedankte sich für das große Interessen und freute sich darauf, im nächsten Jahr wieder einen Patiententag für Hirn- und Wirbelsäulentumorpatienten durchzuführen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch diverse Informationsstände und ein Büfett, an dem sich die durch die Vielzahl von Informationen und Eindrücke etwas erschöpften Teilnehmer stärken und im direkten Gespräch mit den Dozenten Fragen vertiefen konnten.

Dr. Johannes Tilgner (l.) und Prof. Dr. Stefan Rath (m.) haben eine Reihe von hochkarätigen Referenten für den Neuroonkologischen Patiententag gewonnen: Prof. Dr. Markus Radsak (v.l.), Andreea Klass. Dr. Bettina Seppi, Prof. Dr. Markus Riemenschneider und Dr. Christian Diehl.