Auszeichnung für Deggendorf: Stroke-Unit rezertifiziert
09.05.2022
„Bei
einem Schlaganfall zählt jede Minute“, stellt Chefarzt Dr. Thorsten Fortwängler
zum Weltschlaganfalltag fest. Um Folgeschäden zu vermeiden, sei es wichtig,
einen Schlaganfall rechtzeitig zu erkennen und fachgerecht auf höchstem Niveau zu
versorgen. Ebenso entscheidend sei es, das am besten
zur Schlaganfallversorgung geeignete Krankenhaus auszuwählen.
Die
Stroke-Unit am Klinikum Deggendorf hatte nun bereits zum dritten Mal seit ihrem
Bestehen externe Prüfer der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zu Gast. Diese
prüfen im Abstand von jeweils drei Jahren nach strengen Kriterien die Qualität
der Schlaganfallbehandlung. Das Augenmerk gilt der medizinischen Versorgung des
Schlaganfalles, der Abstimmung der Behandlungsprozesse im Team, der
pflegerischen Besetzung und Qualifikation wie auch der Dokumentation. Die hohe
Qualität der Behandlungsprozesse wurde in der abschließenden Beurteilung
hervorgehoben. Damit ist die Schlaganfalleinheit in Deggendorf zum dritten Mal
in der höchsten Versorgungstufe der Schlaganfallversorgung als Überregionale
Stroke-Unit rezertifiziert.
Diese
Zertifizierung der Überregionalen Stroke-Unit in Deggendorf kann so sowohl den
Angehörigen wie auch dem Rettungsdienst eine erste Orientierung geben. „Denn auch
durch eine Verlegung in eine andere Klinik kann auch wertvolle Zeit verloren
gehen“, wie Dr. Fortwängler unterstreicht. Dass am DONAUISAR Klinikum
Deggendorf alle wichtigen Komponenten einer herausragend guten
Schlaganfallbehandlung vorhanden sind, hat die Deutsche Schlaganfallstiftung
bestätigt. Eine überregionale Stroke Unit gibt es in Niederbayern sonst nur
noch am Klinikum Passau.
Vor
allem drei Elemente zeichnen die Schlaganfallversorgung am Klinikum Deggendorf
aus: Auf der Einheit der Stroke-Unit die enge Zusammenarbeit eines erfahrenen
neurologischen Teams aus Ärzten, speziell weitergebildetem Pflegepersonal,
Physio- und Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten und Mitarbeitern des
Sozialdienstes. Die engmaschige Zusammenarbeit mit den Kollegen der
Notaufnahme, der Radiologie, der Neuroradiologie, der Neurochirurgie, der
Inneren Medizin und der Gefäßchirurgie, sodass jederzeit und wenn nötig sofort
noch in den ersten Minuten nach dem Eintreffen die passende Therapie
eingeleitet werden kann. Die Möglichkeit der Lysetherapie (Auflösung einer Blutgefäßverstopfung
durch ein gerinnsellösendes Medikament) wie auch die mechanische Entfernung
größerer Gerinnsel (Thrombektomie) ist rund um die Uhr gegeben. In Fällen eines
schweren Schlaganfalles kann auch eine Behandlung auf der Intensivstation
erfolgen. Nur in Deggendorf gibt es eine vaskuläre Neurochirurgie, so dass auch
Hirnblutungen und Subarachnoidalblutungen (also zwischen der mittleren Hirnhaut
(Arachnoidea) und der inneren Hirnhaut) versorgt werden können.
Der
wichtigste Punkt in der Schlaganfallversorgung ist das rechtszeitige Erkennen
des Schlaganfalles und die schnellstmögliche Versorgung. „Bereits bei einem
Schlaganfallverdacht sollte umgehend der Rettungsdienst verständigt werden.
Auch wenn der Schlaganfall sehr viele und auch ungewöhnliche Ausprägungen haben
kann, und auch harmlosere Erkrankungen Schlaganfallsymptome imitieren können, sollte
man doch nicht zögern, den Rettungsdienst zu informieren. „Man sollte nicht warten,
in der Hoffnung, dass die Symptome vorübergehen“ betont Chefarzt Dr.
Fortwängler. „Wir machen noch in der Notaufnahme die dringlichsten
Untersuchungen, wenn sich dort kein Schlaganfallverdacht ergibt – umso besser“.
Vor
diesem Hintergrund zieht Chefarzt Dr. Fortwängler folgende Bilanz: „Wir bieten
pro Jahr über 600 Schlaganfallpatienten auf unserer Stroke Unit eine rasche,
menschliche, fürsorgliche Behandlung mit allen Möglichkeiten der modernen
Medizin. Ich bin stolz auf das Team, das diese Leistung schon über Jahre hinweg
mit Einsatz und Hingabe erbringt.“