Palliativmedizin schenkt unglaublich wertvolle Zeit
06.05.2022
Bessere Vernetzung mit der
Altersmedizin am DONAUISAR Klinikum
Das
Palliativzentrum Deggendorf-Dingolfing-Landau hat sich neu ausgerichtet:
Künftig wird ein noch engerer Schulterschluss mit der Altersmedizin gesucht.
Deswegen bringen sich die beiden Chefärzte der Geriatrie, Dr. Susanne Zunko und
Dr. Peter Kolbinger, stärker in die Betreuung der Palliativpatienten ein. Dr.
Zunko engagiert sich in der ambulanten Versorgung im Rahmen der Spezialisierten
Ambulanten Palliativversorgung PalliDONIS für die Landkreise Deggendorf,
Dingolfing-Landau, Regen und Freyung-Grafenau. Dr. Peter Kolbinger nimmt sich vor
allem der stationären Patienten in Dingolfing und Landau an. Dabei unterstützt
ihn als Palliativärztin Dr. Khanh Ngoc Do. Beide arbeiten Hand in Hand mit Dr.
Barbara Lighvani, welche die Palliativstation in Deggendorf leitet. Gemeinsam
ermöglichen sie so die nahtlose Versorgung von Menschen in ihrer letzten
Lebensphase. Sie können dadurch vielen Menschen den Wunsch erfüllen, ohne
Schmerzen oder Atemnot zu Hause zu sterben. Da viele Patienten in der
Palliativmedizin hochbetagt sind, kann die Expertise der Geriater eine
wertvolle Ergänzung sein – vor allem, weil die Palliativmedizin keine
Endstation darstellt.
Deswegen
steht nicht der Tod im Mittelpunkt der Arbeit der Palliativmediziner: „Unser
Ziel ist es, den Menschen Lebensqualität zu ermöglichen, egal wo sie sich
befinden“, erklärt Dr. Barbara Lighvani. Durch die enge Verknüpfung des
stationären und ambulanten Bereichs gibt es kaum Informationsverluste bei der
Behandlung eines Patienten. Damit bekommt der Patient genau die Versorgung, die
er benötigt und die ihm guttut. „Bei vielen Patienten gelingt es uns, sie bei
einem stationären Aufenthalt zu stabilisieren, sodass sie noch einige Tage oder
Wochen zu Hause verbringen können. Das ist eine unglaublich wertvolle Zeit“,
stellt Dr. Kolbinger fest. Allerdings geht es nicht nur um den Körper: Neben
der Linderung komplexer Symptome, wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen
sind es auch sinnstiftende Gespräche oder schlicht ein offenes Ohr, die in der
Therapie den Betroffenen helfen. Über Ängste und Sorgen reden zu können und zu
dürfen, ist vielmals ein erster Schritt in der Behandlung der Patienten.
Um
das Ziel der Medizinerinnen zu erfüllen, bietet das Palliativzentrum sehr gute
Rahmenbedingungen: Neben einer besonderen Qualifikation und spezieller
Ausbildung verfügen die zahlreichen Mitarbeiter über eine tiefgehende Empathie
und eine starke innere Haltung. An allen Stellen arbeiten Ärzte, Pflegekräfte,
Therapeuten und Seelsorger eng zusammen, um eine optimale Betreuung zu
gewährleisten. Davon profitieren nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch
ihre Familien. Dr. Zunko hat es so erlebt: „Ein friedliches Sterben bleibt eine
Erinnerung, die für die Angehörigen leichter zu verarbeiten ist. Viele bedanken
sich nochmal extra bei uns. Es kann aber auch anders sein: Wenn dagegen Dinge
nicht mehr angesprochen werden, kann das die Betroffenen noch Jahre verfolgen.
Wir wollen unseren Beitrag leisten, um das zu vermeiden.“
In Deggendorf
arbeiten Dr. Susanne Zunko (v.l.) von der Geriatrie und Dr. Barbara Lighvani
von der Palliativstation Hand in Hand – fürs Foto auch kurz ohne Maske.
Um die Patienten in
Dingolfing und Landau kümmern sich Dr. Peter Kolbinger (v.l.), Dr. Khanh Ngoc
Do und Dr. Susanne Zunko. Fürs Foto haben sie die FFP2-Maske kurz abgenommen.