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Coronavirus: Was Krebspatienten beachten sollten
09.03.2020
Ansteckungsgefahr und Hygienemaßnahmen
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische
Onkologie (DGHO) und die Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und
Onkologie (AGIHO) mahnen Krebspatienten zur besonderen Achtsamkeit und
zur Beachtung der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden. Aber weisen auch daraufhin,
dass die Angst vor einer Gefahr (wie einer Infektion mit dem Coronavirus) nicht
die Bekämpfung einer existierenden Erkrankung (wie Krebs) beeinträchtigen darf.
Es gibt bisher keine Berichte über eine erhöhte
Erkrankungsrate bei Krebspatienten. Besondere Risikogruppen sind Patienten mit
einem geschwächten Immunsystem. Dazu gehören:
- maligne hämatologische Grunderkrankung (Leukämie,
Lymphom)
- Leukozytopenie (niedrige Zahl weißer
Blutkörperchen)
- niedrige Immunglobulinwerte
- langdauernde Immunsuppression (Steroide,
Antikörper)
- allogene Stammzelltransplantation und andere
zelluläre Therapien
Ein besonderes Risiko bei Virusinfektionen der oberen
Luftwege sind Ko-Infektionen. Patienten sollen mit ihren behandelnden Ärzten
über das individuelle Risiko sprechen.
Die empfohlenen Schutzmaßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gelten auch
für Krebspatienten. Das sind:
- Schützen:
Hände desinfizieren, Distanz zu Personen mit Infekten halten, freiwillige
Isolation (Fernhalten von großen Menschenansammlungen)
- Erkennen:
erste Krankheitszeichen wie Husten, Halskratzen, Schnupfen und Fieber beachten
- Handeln:
telefonischer Arztkontakt bei Krankheitszeichen nach Rückkehr aus einem
Risikogebiet. Die mittlere Inkubationszeit liegt bei 6-7 Tagen. Nach einer
Quarantäne von 14 Tagen gilt eine Infektion als ausgeschlossen.
Bei einem erhöhten Infektionsrisiko, z.B. Kontakt mit einem
COVID-19-Patienten, muss individuell über die Verschiebung einer Krebstherapie
entschieden werden.
Bisher liegen keine Berichte von COVID-19 durch
Blutübertragungen vor. Der Arbeitskreis Blut des Robert-Koch-Institut sieht
kein Risiko einer COVID-19-Infektikon durch Blutspenden.