Kardiologie verbessert Notfallversorgung in Dingolfing
03.03.2019
Kardiologie
verbessert die Notfallversorgung in Dingolfing
Chefarzt
Dr. Edmond Skenderaj zieht eine erste Bilanz
Chefarzt
Dr. Edmond Skenderaj hat am DONAUISAR Klinikum Dingolfing die Klinik für
Kardiologie aufgebaut und zieht Bilanz nach einem Jahr. Dadurch ist es ihm
gelungen, die kardiologische Notfallversorgung im Landkreis Dingolfing-Landau
entscheidend zu verbessern, denn bei kardiologischen Notfällen zählt jede
Sekunde.
Warum ist die Zeit in der Kardiologie so
wichtig?
Der
wichtigste Notfall ist für uns der Herzinfarkt. Dabei ist ein Herzkranzgefäß
durch ein Blutgerinnsel verstopft. Je schneller die Blutversorgung
wiederhergestellt wird, desto geringer sind die Langzeitfolgen bei besserer
Lebensqualität für den Patienten. Je schneller der Patient in einer
spezialisierten Klinik ist, desto besser. Lange Transportzeiten können hier
hohe Risiken für den Patienten mit sich bringen. Deswegen ist die wohnortnahe
Versorgung in einer Klinik mit erfahrenen Ärzten und Pflegekräften sowie mit
hochmodernen Geräten so wichtig.
Wie waren die ersten Monate als Chefarzt der
Kardiologie in Dingolfing?
Intensiv
und fruchtbar zugleich. Die Kardiologie in Dingolfing gibt es seit dem
01.07.2017. Zuerst haben wir das klassische Feld einer Kardiologie abgedeckt –
mit initial kompletter nichtinvasiver Diagnostik z. B. mit Herzultraschall. Das
war schon ein bedeutender Gewinn für unsere Patienten. Zudem implantieren wir
praktisch von Anfang an Herzschrittmacher und Defibrillatoren in Zusammenarbeit
mit den Chirurgen. Ein wichtiger Meilenstein war die Einweihung der
Herzkatheteranlage am 21.11.2017.
Warum ein Meilenstein?
Die Anlage
ist eine der modernsten in Niederbayern. Wir haben seitdem über 700
Herzkatheteruntersuchungen erfolgreich durchgeführt. Dies unterstreicht, wie
wichtig unsere Abteilung für unsere Region ist. Durch die diagnostischen und
therapeutischen Möglichkeiten sowie die kurzen Transportzeiten erhalten die
Patienten eine schnelle und professionelle Therapie.
Das bedeutet konkret für den Patienten?
Wir sehen
oft noch während der Behandlung im Labor, wie es dem Patienten besser geht und
seine Schmerzen verschwinden. Durch die Herzkatheteruntersuchung können die
Patienten mit einem akuten Herzinfarkt behandelt werden. Wo ein Herzkranzgefäß
hochgradig eingeengt oder sogar akut ganz verschlossen ist, können wir es mit
Ballon aufdehnen und mit einem Stent (Gefäßstütze) versorgen.
Können Sie Patienten auch rund um die Uhr
versorgen?
Worauf
mein Team und ich besonders stolz sind, ist die Tatsache, dass wir seit dem
05.11.2018, d. h. nicht einmal ein Jahr nachdem die Herzkatheteranlage in
Betrieb genommen wurde, die oben genannte Therapie rund um die Uhr 24 Stunden 7
Tage in der Woche anbieten. Das ist für eine noch kleine Abteilung keine
Selbstverständlichkeit. Wie schwer das ist und wie man daran auch scheitern
kann, hat man in vielen Kliniken ähnlicher Größenordnung gesehen.
Wie groß ist der Aufwand dafür?
Der Aufbau
einer solchen Abteilung ist ein immenser Kraftakt, begonnen von der Zentralen
Notaufnahme, dann Schockraum, Intensivstation, Intermediate-Care-Station,
speziell geschultes pflegerisches Personal und zuletzt auch das ärztliche
Personal, welches ebenfalls eine spezielle und vor allem langjährige Ausbildung
benötigt. Spätestens seitdem wir die Herzkatheteranlage rund um die Uhr zur
Verfügung stellen, ist für die alle obengenannten Instanzen logischerweise eine
zusätzliche Belastung entstanden, welche von allen Beteiligten sehr gut und mit
höchster Konzentration gemeistert wird.
Wofür sind Sie dankbar?
Wie schon weiter oben erwähnt, sind bis jetzt
über 700 Untersuchungen im Herzkatheter erfolgreich durchgeführt worden,
Betonung liegt auf erfolgreich. Das ohne den unermüdlichen Einsatz und einer
kollegialen und respektvollen Zusammenarbeit von allen Mitarbeitern nicht
möglich gewesen wäre, wofür ich mich bei dieser Gelegenheit bei allen auch sehr
herzlich bedanken möchte.