Weiterbildungsermächtigung "Spezielle Schmerzherapie"

10.09.2016


Chronischen Schmerzen entgegenwirken
Zusatzweiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“ jetzt am DONAUISAR Klinikum Landau möglich

Dauerhafte und starke Schmerzen können einem das Leben buchstäblich zur Hölle machen. Sie betreffen dabei oft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele der Patienten. In Deutschland leiden rund 13 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Speziell weitergebildete Ärzte können diesen Patienten helfen. Jedoch sind in Deutschland noch viele Betroffene unterversorgt, weil es noch zu wenige Mediziner mit dieser speziellen Weiterbildung im Bereich der Schmerztherapie gibt. Michael Dahm, Oberarzt und Schmerztherapeut am DONAUISAR Klinikum Landau, hat diese begehrte Weiterbildungsbefugnis von der Bayerischen Landesärztekammer erhalten und ist nun befugt, Schmerztherapeuten auszubilden. „Damit man diese Zulassung erhält, ist eine lange Liste an personellen und organisatorischen Voraussetzungen zu erfüllen. Deshalb ist diese Zulassung eine Auszeichnung für das gesamte DONAUISAR Klinikum Landau, “ erläutert Dr. Axel Menzebach, M.A., Chefarzt des Instituts für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie Leiter des Zentrums für Schmerzmedizin am DONAUISAR Klinikum Landau.

So musste Dahm etwa nachweisen, dass er ein Facharzt in leitender Stellung ist und selber die Ausbildung zum „Speziellen Schmerztherapeuten“ erfolgreich absolviert hat. In den Behandlungsräumen müssen interventionelle Maßnahmen durchführbar sein und ein abgestimmtes, multimodales Behandlungskonzept angewendet werden.

Die Möglichkeit, diese Weiterbildung am DONAUISAR Klinikum Landau zu absolvieren, ist nicht nur attraktiv für Ärzte anderer Krankenhäuser, sondern dient in erster Linie auch dazu, den Bedarf aus dem eigenen Haus zu decken und Kollegen anderer Fachrichtungen interdisziplinär auszubilden. So werden derzeit im Landauer Haus zwei Ärztinnen zum Speziellen Schmerztherapeuten ausgebildet: Dr. Waltraud Emlinger, Anästhesistin und Ärztin in der Schmerztherapie am DONAUISAR Klinikum Landau und Dr. Bettina Huber, Ärztin in der Neurochirurgie. Ziel am DONAUISAR Klinikum ist es insbesondere abteilungsübergreifend die bestmögliche Therapie für den Patienten festzulegen. So komme die Weiterbildung von Dr. Huber z.B. auch Patienten der Klinik für Neurochirurgie, Interventionelle Neuroradiologie und Wirbelsäulenchirurgie zu gute. Bei akuten Rückenschmerzen beispielsweise sehen die Leitlinien vor, zunächst mit konservativen Therapiemaßnahmen eine Besserung herbeizuführen, ehe eine Operation in Frage kommt. Hier arbeitet die Klinik eng mit der Schmerztherapie zusammen, um die Patienten zu aktivieren und zu einer gesunden Lebensweise zu motivieren.

Insgesamt stehen dem Team der Schmerztherapie zur Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen physiotherapeutische Maßnahmen einschließlich manueller Therapie, Sport- und Bewegungstherapie, schmerzpsychologische und psychotherapeutische Behandlungen in Gruppen- und Einzelsitzungen sowie Schmerzpflaster zur Verfügung. Auch alternative Verfahren, wie Taping, Akupunktur, Fußreflexzonenmassage, Schröpfen, Lachyoga und Aromatherapie, können nach Oberarzt Dahm einen wesentlichen Teil des Behandlungskonzeptes ausmachen. „Durch entsprechend weitergebildete Ärzte können Patienten mit chronischen Schmerzen rechtzeitig eine sachgerechte Beratung und individuelle Therapie erhalten. Damit wird einer weiteren Chronifizierung der Schmerzen entgegengewirkt,“ erläutert Chefarzt Menzebach.

Die 12-monatige Weiterbildung zum Schmerztherapeuten beinhaltet die Themen Schmerzanamnese, Schmerzanalyse, Differentialdiagnostik, Beratung, Aufstellung eines Therapieplans, Einsatz schmerztherapeutischer Verfahren und Dokumentation des schmerztherapeutischen Behandlungsverlaufs. 


Foto (v.l.): Chefarzt Dr. Axel Menzebach, M.A., Dr. Waltraud Emlinger, Michael Dahm und Dr. Bettina Huber