Aktuelles
Wenn die Palliativstation ins Haus kommt
24.03.2015
Rollende Palliativstation
Neues Angebot für die Landkreise Deggendorf, Regen und Freyung-Grafenau
Eine rollende Palliativstation für die Landkreise Deggendorf, Regen und Freyung-Grafenau hat ihre Arbeit aufgenommen: Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) mit dem Namen PalliDonis kümmert sich darum, schwerstkranken und sterbenden Menschen die bestmögliche Lebensqualität in ihrer vertrauten Umgebung zu bieten.
Etwa die Hälfte der Patienten der Palliativstation wird nach Hause entlassen. Die Ärzte und Pflegekräfte der Palliativstation des DONAUISAR Klinikums sind in der neuen Einrichtung Ansprechpartner für Patienten, Angehörige und professionelle Helfer wie Hausärzte und Pflegedienste. PalliDonis besteht aus hochspezialisierten Fachkräften aus dem medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Bereich und leistet effektive umfassende Hilfe bei sehr schwer beherrschbaren Symptomen, die im Zusammenhang mit nicht heilbaren Erkrankungen am Lebensende auftreten können und koordiniert die notwendigen Leistungen.
Das Angebot umfasst u.a.:
- das Anleitung von Angehörigen
- Hausbesuche
- Beratung und Einbeziehung aller Leistungserbringer, z.B. Hausärzte und Pflegedienste
- die Organisation von Hilfsmitteln
- die Übernahme von aufwändigen Pflegeleistungen (Portversorgung, Verbände bei exulzerierenden Tumoren etc.)
- die medikamentöse Symptomkontrolle (z.B. intensivierte Schmerztherapie)
- entlastende Punktionen des Brust- und Bauchraumes
- 24h Erreichbarkeit
Je nach Komplexiät oder Intensität der Beschwerden kann die ambulante spezialisierte Palliativversorgung als alleinige Beratungsleistung, Koordinationsleistung, unterstützende Teilversorgung oder vollständige Patientenversorgung vom Hausarzt verordnet werden.
Unter folgenden Voraussetzungen kann die SAPV angefordert werden:
- Es handelt sich um eine unheillbare, progrediente Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium.
- Der Betroffene ist mit der zusätzlichen Betreuung durch das Palliativteam einverstanden.
- Es liegen komplexe Probleme vor, welche die üblichen ambulanten Hilfsmöglichkeiten überlasten.
- Der Patient strebt eine Versorgung in der vertrauten Umgebung an.
Wenn eine Betreuung durch PalliDonis vereinbart wird, übernimmt ein Teammitglied als Lotse die Betreuung des neuen Patienten, eruiert die Probleme, schlägt zusätzliche Hilfen vor, entwickelt gemeinsam mit den Betroffenen einen Behandlungsplan und hilft gegebenenfalls bei der nötigen Organisation. Der Palliativarzt besucht jeden Patienten mindestens einmal, um einen Ausgangsbefund zu erheben, Probleme im Grundsatz festzustellen und in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern die Versorgung zu koordinieren.
Der Lotse bleibt verantwortlich für "seine" Patienten. In der wöchentlichen Teambesprechung stellt jeder Mitarbeiter die von ihr geführten Patienten vor. So ist ein kontinuierlicher Informationsfluss sichergestellt. Regelmäßig informiert der Lotse den Palliativarzt über das therapeutische Vorgehen und aktuelle Veränderungen. Grundsätzliche Therapieentscheidungen werden mit dem Hausarzt abgestimmt.
Ziel ist es, die krankheitsbedingte krisenhafte Lebenssituation zu stabilisieren und insbesondere pflegenden Familienmitgliedern beizustehen: "Wenn alle gehen, kommen wir und sind da!" Sind die Beschwerden gelindert, der Kräfteverfall durch behutsame Unterstützung aufgefangen, stellt sich das SAPV-Team in den Hintergrund. Auch bei fortgeschrittener Krankheit ist der weitere Verlauf nicht immer vorhersagbar. Stabilisiert sich der Patient und bedarf der Fürsorge nicht mehr, wird die Versorgung von uns aus beendet.
Für weitere Informationen und die Anmeldung von Patienten erreichen Sie PalliDonis von Montag bis Freitag 9-12 Uhr unter 0991/28093630.