Darmkrebs muss nicht sein! - Großer Informationsabend

12.03.2015

Die Kernbotschaft hat Chefarzt Prof. Dr. Siegfried Wagner bei der großen Informationsveranstaltung im Kolpingsaal Osterhofen klar gemacht: Darmkrebs kann nicht nur früh erkannt, sondern sogar vermieden werden. Deswegen rief er die zahlreichen Zuhörer auf, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Weitere Informationen gaben Ernährungsberaterin Christa Katzdobler von der AOK, Sportlehrerin Gabriele Kittel, Dr. Franz Irber als niedergelassener Arzt, Dr. Jens Kuhfahl als Internist und Arzt in einer gastroenterologischen Praxis sowie Chefarzt Prof. Dr. Matthias Behrend. Bereits zum 12. Mal fand diese gemeinsame Informationsveranstaltung des DONAUISAR Klinikums und Darmexperten zur Vermeidung von Darmkrebs statt. Diese wurde in Zusammenarbeit mit dem Darmzentrum Deggendorf, der AOK, dem Kneipp-Verein, der vhs, der Deutschen ILCO und der Gastro-Liga veranstaltet.

90 Prozent der Krebsgeschwüre im Darm entwickeln sich aus gutartigen Vorstufen (Polypen). Diese machen keine Symptome können aber bei einer Darmspiegelung gesehen und entfernt werden, wie Prof. Wagner ausführte. Da dies am häufigsten ab dem 50. Lebensjahr auftritt, werden ab diesem Lebensalter ein Stuhltest und ab dem 55. Lebensjahr auch eine vorsorgliche, ambulante Spiegelung bei allen gesunden Personen empfohlen. Dadurch kann die Sterberate um 90 Prozent gesenkt werden. Wenn nichts gefunden wird, sollte die Untersuchung alle zehn Jahre wiederholt werden. Zusätzlich sollte eine Darmspiegelung auch bei Blut im Stuhl, bei anhaltenden Bauchschmerzen, bei einem positiven Stuhltest und bei einem familiären Darmkrebsrisiko durchgeführt werden.

Für Genuss mit gesunder Ernährung setzte sich Christa Katzdobler ein. Die Ernährung kann lecker schmecken und gleichzeitig dazu beitragen, Krebserkrankungen zu verhindern. Die Beraterin empfahl z. B. pro Woche drei Nudel-, Kartoffel- und Gemüsegerichte, zwei Fisch- und zwei Fleischgerichte zum Mittagessen. Mit einer gesunden Mischung bekommt man Genuss, Abwechslung und ausreichend Ballaststoffe und Vitamine. Gabriele Kittel, Sportlehrerin an der Physiotherapieschule und Leiterin der Krebssportgruppe Vivere e.V. am DONAUISAR Klinikum erläuterte, wie Sport vor Krebs schützen könne. Regelmäßige körperliche bzw. sportliche Aktivität wirke vorbeugend gegen Darmkrebs. Als Empfehlung gab sie den Zuhörern sportliche Einheiten von drei mal 30 bis 90 Minuten pro Woche mit auf den Weg. Wichtig seien hier vor allem der Spaß und die Freude an der Bewegung und regenerative Pausen zwischen den Sporteinheiten. Dr. Irber erläuterte, welchen Beitrag der Hausarzt in der Krebsvorsorge leisten kann. Insbesondere klärte er auf, welche Risikofaktoren Darmkrebs begünstigen, welche Alarmzeichen es dafür gebe und wie ein Stuhltest durchgeführt wird. In diesem Zusammenhang betonte auch er, wie wichtig es sei, Vorstufen früh zu erkennen und damit Darmkrebs zu verhindern.

Dr. Jens Kuhfahl, ehemaliger Oberarzt am DONAUISAR Klinikum, stellte in seiner neuen Funktion als Arzt in einer gastroenterologischen Praxis die Vorgehensweise bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) dar. Diese sei nach wie vor die beste und sicherste Vorsorge gegen Darmkrebs. Bei einer familiären Vorbelastung würden die Kosten einer Darmspiegelung in jedem Lebensalter übernommen.

Dass im Darmzentrum am DONAUISAR Klinikum Deggendorf der Patient eine qualitativ exzellente Therapie erhält, legte Prof. Dr. Matthias Behrend anhand umfangreicher Qualitätsdaten vor. Das Darmzentrum sei in diesem Zusammenhang eines von deutschlandweit nur rund 260 Darmzentren. In der bundesweiten Gesamtbewertung schnitt das Deggendorfer Darmzentrum hervorragend ab.

Im Anschluss an Kurzvorträge hatten alle Interessierten die Gelegenheit, individuelle Fragen an die Referenten zu stellen.

Foto: Informierten über die Vermeidung und Bekämpfung von Darmkrebs: AOK Direktor Jürgen Beck (v.l.), Prof. Dr. Siegfried Wagner, Osterhofens Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Christa Katzdobler, Dr. Jens Kuhfahl, Prof. Dr. Matthias Behrend, Gabriele Kittel und. Dr. Franz Irber.