160 Teilnehmer beim 16. Hygienetag
31.05.2014
Alles was
man zum Thema wissen muss: Bereits zum 16. Mal hat der Deggendorfer Hygienetag allen Teilnehmern wertvolle Informationen
zum Umgang mit Keimen näher gebracht. Die Veranstaltung ist eine fest
etablierte Institution, die auch in diesem Jahr überregional sehr gut besucht
war. Deswegen war es dem Ärztlichen Direktor Dr. Josef M. Huber eine besondere
Freude, dass er Gäste aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium unter den 160
Teilnehmern begrüßen konnte. Eine besondere Anerkennung war, dass neben einigen
Chefärzten auch der Leiter des Referats für Infektionsschutz Dr. Hierl und
seine Mitarbeiterin Dr. Bayer gekommen waren. Dr. Huber stellte die gute Arbeit
des Deggendorfer Hygieneteams heraus und lobte die gute Zusammenarbeit mit
allen Abteilungen am Haus. Besonders danke er auch für die Organisation des Tages.
Die ca. 50
verschiedenen Arten von Legionellen nahm sich Prof. Dr. Matthias Trautmann vor.
Die Gefahr, an ihnen im Krankenhaus zu erkranken, besteht beim tiefen Einatmen
der Legionellen z. B. während dem Duschen. Dem könne man durch regelmäßige
Wasseruntersuchungen, wie sie am DONAUISAR Klinikum durchgeführt werden,
entgegenwirken. Im Falle eines Falles wird das Gesundheitsamt immer direkt
informiert.
Ein wichtiges
Hilfsmittel der Keimbekämpfung stellte Dr. Ulrike Weber vor: Um schnell ein
Flächendesinfektionsmittel zur Hand zu haben wurden Spendersysteme entwickelt,
die die Entnahme von fertig vorgetränkten Desinfektionstüchern leicht
ermöglicht und somit die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass tatsächlich eine
Flächendesinfektion stattfindet.
Prof. Dr.
Wolfgang Schreiber stellte das „Ausbrennen“ vor und trug damit zur
Psychohygiene vor. Ausschlaggebend für ein Ausbrennen sei eine ernorme
überdurchschnittliche Arbeitsleistung, die jedoch verbunden sei mit mangelnder
Annerkennung. Auch die Anforderungen, die jeder Einzelne im Arbeitsbereich und
auch im individuellen Bereich an sich stellt, sind oft viel zu hoch angesetzt.
In einer Gesellschaft, die ständige Leistung fordere, sei niemand vor einem
Burnout geschützt. Der Vortrag rief viele Fragen hervor.
Der Faktor
Mensch ist in der Hygiene das wesentlichste, stellte Dr. Knapp heraus. Gerade
die Durchführung und die Bereitschaft zur Händehygiene seien ein wesentlicher
Bestandteil, um Infektionen am Patienten zu verhindern. Da in den letzten 20
Jahren insgesamt 20.000 Pflegekräfte gestrichen wurden, ist für die Verbleibenden
in den Pflegebereichen die richtige Durchführung nicht immer leicht. Studien würden
belegen, dass bei einem niedrigen Personalschlüssel die Infektionsrate ansteige.
Dr.
Beatrice Grabein, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und
Infektionsepidemiologie am Klinikum der Universität München, referierte über
Neuerungen bei der Empfehlung zur Prävention von Lungenentzündungen, die
während einer Beatmung entstehen. Sie wies darauf hin, dass es nach wie vor
schwierig sei, die Diagnose zu stellen. Hierbei ist die enge Zusammenarbeit
zwischen Intensivärzten, Intensivpflegekräften und Hygienefachkräften sehr
wichtig. Regelmäßige Mundpflege mit antiseptischen Substanzen wird beim
Beatmungspatienten durch die Kommission ausdrücklich empfohlen.
Informierten
sich über Neuerungen im Bereich Hygiene: Irmgard Kirschner, angehende
Hygienefachkraft, Eva-Maria Schneider, Leitung Hygiene, Prof. Dr. Wolfgang
Schreiber, Chefarzt am Bezirksklinikum Mainkofen, Rita Reimprecht, Leitung
Hygiene, Chefarzt Dr. Josef Huber, Petra Staudinger, angehende Hygienefachkraft,
Prof. Dr. Matthias Trautmann, Krankenhaushygiene Klinikum Stuttgart,
Ministerialrat Dr. Hierl vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Dr.
Ulrike Weber