Neue Therapiemöglichkeiten bei Bluterkrankungen

20.03.2014

Neue Therapiemöglichkeiten bei Bluterkrankungen
6. Hämatologie Forum am DONAUISAR Klinikum Deggendorf

Erkrankungen des Blutes spielen in der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund ist es mittlerweile gute Tradition, dass sich die Fachärzte für Bluterkrankungen aus den Kliniken in Deggendorf und Straubing gemeinschaftlich um die Weiterbildung im Bereich Hämatologie bemühen. Beim diesjährigen Hämatologie Forum der Medizinischen Klinik II unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Siegfried Wagner, wurde besonderes Augenmerk auf die  Veränderungen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) gelegt.
Hierzu erläuterte Prof. Dr. Daniel Wolff, Universitätsklinikum Regensburg, wie die anwesenden Ärzte gutartige und bösartige Veränderungen der Leukozyten unterscheiden können. Indem er seine Ausführungen mit praktischen Fallbeispielen untermauerte, entstand eine angeregte Diskussion über dieses für Haus- und Fachärzte praxisrelevante Thema.
Der zweite Fachvortrag widmete sich dem Thema Akute Myeloische Leukämie, der mit jährlich ca. 5 Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohnern häufigsten Variante der Akuten Leukämie in der erwachsenen Bevölkerung. Es handelt sich hierbei meist um ein akutes Krankheitsbild mit Leistungsknick, Infektneigung und Blutungszeichen. Zu diesem Bereich referierte Prof. Dr. Albrecht Reichle, Oberarzt und Spezialist für Knochenmarkstransplantation der Universitätsklinik Regensburg. Prof. Reichle gab in seinen Ausführungen zudem Tipps zur raschen Diagnosestellung und zur individualisierten Therapie von Patienten. Viele Patienten mit Akuter myeloischer Leukämie können nur durch eine Transplantation von Knochenmarkstammzellen, die fast ausschließlich in Universitätskliniken erfolgt, dauerhaft geheilt werden.
Der leitende Hämatologe am DONAUISAR Klinikum Deggendorf, Oberarzt Dr. Jens Kuhfahl, moderierte im dritten Teil der Veranstaltung eine Fallvorstellung aus dem Praxisalltag vorgestellt von Dr. Christopher Haberl, Oberarzt am Klinikum St. Elisabeth Straubing. Die anwesenden Ärzte und Pflegekräfte waren sich zum Ende der Weiterbildungsveranstaltung einig, dass nur durch die Vernetzung der Kompetenzen von niedergelassenen Ärzten, Schwerpunktkrankenhäusern und Universitätskliniken ein Optimum der Versorgung für die schwierige Gruppe der Patienten mit Akuter Leukämie erreicht werden kann. Durch die Veranstaltung des Hämatologie Forums wurde deutlich, dass im ländlich geprägten Niederbayern gemeinsam mit Kompetenz und Herz für die Patientenversorgung eingetreten wird.

Fortbildung
Foto: Pflegten einen intensiven Austausch: Dr. Jens Kuhfahl, Prof. Dr. Siegfried Wagner (v.l.), Prof. Dr. Daniel Wolff, Onkologische Fachkrankenschwester Petra Ellerbeck, Prof. Dr. Albrecht Reichle und Dr. Christopher Haberl.