Darmkrebs muss nicht sein

19.03.2014

Großer Informationsabend zur Vorbeugung
Die Kernbotschaft hat Chefarzt Prof. Dr. Siegfried Wagner bei der großen Informationsveranstaltung klar gemacht: Darmkrebs kann nicht nur früh erkannt, sondern sogar vermieden werden. Deswegen rief er die zahlreichen Zuhörer auf, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Weitere Informationen gaben Ernährungsberaterin Christa Katzdobler von der AOK, Dr. Karl Nothaft als niedergelassener Arzt sowie Chefarzt Prof. Dr. Matthias Behrend und Oberarzt Dr. Jens Kuhfahl vom DONAUISAR Klinikum Deggendorf. Die Veranstaltung fand in der Reihe Gesundheit im Dialog statt. Als Mitveranstalter waren auch Hannelore Zottl vom Kneippverein und die Volkshochschule vertreten.
90 Prozent der Krebsgeschwüre im Darm entwickeln sich aus gutartigen Vorstufen (Polypen). Diese machen keine Symptome können aber bei einer Darmspiegelung gesehen und entfernt werden, wie Prof. Wagner ausführte. Da dies am häufigsten ab dem 50. Lebensjahr auftritt, werden ab diesem Lebensalter ein Stuhltest und ab dem 55. Lebensjahr auch eine vorsorgliche, ambulante Spiegelung bei allen gesunden Personen empfohlen. Dadurch kann die Sterberate um 90 Prozent gesenkt werden. Wenn nichts gefunden wird, sollte die Untersuchung alle zehn Jahre wiederholt werden. Zur Verdeutlichung zeigte er auch viele Bilder. Zusätzlich sollte eine Darmspiegelung auch bei Blut im Stuhl, bei anhaltenden Bauchschmerzen, bei einem positiven Stuhltest und bei einem familiären Darmkrebsrisiko durchgeführt werden.
Für Genuss mit gesunder Ernährung setzte sich Christa Katzdobler ein. Die Ernährung kann lecker schmecken und gleichzeitig dazu beitragen, Krebserkrankungen zu verhindern. Die Beraterin empfahl z. B. pro Woche drei Nudel-, Kartoffel- und Gemüsegerichte, zwei Fisch- und zwei Fleischgerichte zum Mittagessen. Mit einer gesunden Mischung bekommt man Genuss, Abwechslung und ausreichend Ballaststoffe und Vitamine. Dr. Nothaft erläuterte, welchen Beitrag der Hausarzt in der Krebsvorsorge leisten kann. Insbesondere klärte er auf, wann und wie Stuhltests durchgeführt werden sollen.
Wenn sich der Darmkrebs schon entwickelt hat, helfen neben einer Operation besonders Medikamente, die Oberarzt und Onkologe Dr. Jens Kuhfahl vorstellte. Diese würden eingesetzt, um einen Tumor vor der Operation zu verkleinern, um die Rückfallgefahr zu senken oder um bei fortgeschrittenen Erkrankungen lebenswerte Zeit zu gewinnen. Neben den verschiedenen Medikamenten stellte er auch die Forschungsbestrebungen z. B. im Bereich von Impfungen gegen Krebs vor.
Dass im Darmzentrum am DONAUISAR Klinikum Deggendorf eine qualitativ gute Therapie gemacht wird, legte Prof. Dr. Matthias Behrend anhand umfangreicher Qualitätsdaten vor. Dabei ging er besonders auf Operationserfolge, die Wiederaufnahmerate und den Beratungsumfang für die Patienten ein. In der bundesweiten Gesamtbewertung schnitt das Deggendorfer Darmzentrum hervorragend ab. Bei der Veranstaltung war die ILCO-Gruppe mit Waltraud Mayer als Kooperationspartner vertreten.

Referenten
Informierte über die Vermeidung und Bekämpfung von Darmkrebs: AOK Direktor Jürgen Beck (v.l.), Dr. Karl Nothaft, Christa Katzdobler, Prof. Dr. Matthias Behrend, Hannelore Zottl, Prof. Dr. Siegfried Wagner, Waltraud Mayer und Dr. Jens Kuhfahl.