Hoffnungsvoll gegen Krebs

13.11.2013

Annette Rexrodt von Fircks liest im Rahmen des Aktionsmonats gegen Brustkrebs

Ein stimmungsvoller, ein hoffungsvoller Abend im Kapuzinerstadl: Annette Rexrodt von Fircks berichtete über ihren Kampf gegen den Brustkrebs. Was hielt sie aufrecht, als sie ihre Diagnose mit unglaublich, schlechter Prognose bekam? Es war die Hoffnung. Sie hat sich gesagt: „Vielleicht schaffst du es.“ Ihre Chancen waren denkbar schlecht. Der Tumor war schon recht groß, und es gab noch keine Spezialisten in Brustzentren. Über Monate war sie in Kliniken untergebracht, hatte es mit Ärzten zu tun, die ihr die Hoffnung nahmen. Aber sie hat ihre eigenen Gedanken ins Positive gedreht, hat die Höhen und Tiefen der Therapie durchschritten und letztlich mit Hilfe der modernen Medizin die Krankheit überwunden. Ihre positive Ausstrahlung umfängt auch ihre Zuhörer. Dabei erzählte sie mehr als sie las.
Anderen Frauen dabei zu helfen, hat sich Annette Rexrodt von Fircks zur Aufgabe gewählt. Vor zehn Jahren war sie schon einmal in Deggendorf bei Chefärztin Doris Augustin vom Mammazentrum Ostbayern zu Gast. Jetzt konnte sie davon berichten, wie ihre Lebensgeschichte weiterging. Sie hat eine Stiftung gegründet, die sich besonders um Mütter mit Brustkrebs und ihre Kinder kümmert. Auch das knüpft an ihrer Lebensgeschichte an, denn die damals 35-Jährige hatte drei Kinder als die Krankheit entdeckt wurde. Die Stiftung bietet ein besonders Rehabilitationsprogramm unter dem Motto „gemeinsam gesund werden“.
Wieder einen Schwerpunkt der Reha bildet, das was sie auch Frauen nach dem Krankhaus empfiehlt. Kritisch und achtsam mit sich und der Welt umzugehen. Die Rückkehr in ein normales Leben nach der Therapie ist nicht ganz einfach und von Unsicherheiten begleitet. Unzählige Fragen beschäftigen die Betroffenen: Wie soll mein Alltag nun aussehen? War mein früherer Alltag überhaupt in Ordnung – immerhin hat mich der Krebs heimgesucht? Sollte ich meine früheren Gewohnheiten nicht besser ändern? Wie verläuft die Nachsorge? Welche Medikamente sind jetzt wichtig oder überflüssig? Was sagen Tumormarker aus? Können Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein? Welche Sportarten sind jetzt gut für mich? Oder was muss ich für eine eventuelle Schwangerschaft beachten?

Hans Kuhlmann spielte
Die Lesung war Teil des Aktionsmonats gegen Brustkrebs des Mammazentrums am DONAUISAR Klinikum Deggendorf. Mehr als 70.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. Eine für jede Betroffene erschütternde Nachricht, die das Leben erst einmal vollständig aus den Fugen geraten lässt. Aber das Leben geht weiter – und dies für einige Hunderttausend Frauen, die in Deutschland mit der Diagnose leben. Die musikalische Gestaltung der Veranstaltung übernahm der Gittarist Hans Kuhlmann mit Eigenkompositionen.