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Große Fangemeinde verabschiedet Pfarrer Jacob
29.08.2013
Große Fangemeinde verabschiedet Pfarrer Jacob
Mit einem würdigen und gleichzeitig fröhlichen Gottesdienst und Empfang hat das DONAUISAR Klinikum seinen langjährigen Klinikseelsorger Pfarrer Jacob verabschiedet. In der übervollen Krankenhauskapelle feierte Pfarrer Jacob mit Dr. Christoph Seidl, dem Bischöflicher Beauftragter für die Krankenhausseelsorge, Dekan Wolfgang Riedl und Pfarrer Godehard Wallner sowie vielen Beschäftigten des Hauses einen Gottesdienst. Er freut sich aber auch über die Anwesenheit von Altlandrat Dr. Georg Karl. Beim Empfang dankten Fridolin Rech im Namen des Vorstandes, stellvertretender Landrat Peter Erl und Bürgermeister Hermann Wellner dem Pfarrer für seinen Einsatz im Klinikum und im Elisabethenheim. Pfarrer Jacob übernimmt ab September neue Aufgaben in Weiden.
Pfarrer Jacob danke am Anfang des Gottesdienstes neben den Geistlichen auch seiner Kollegin Gabriele Rössle-Kohl, aber auch allen Beschäftigten des Hauses und seinen treuen Gemeindemitgliedern – z. B. Organist Helmut Penzkofer mit dem Klinikchor: „Ich bin dankbar für alles, was ich hier erfahren durfte.“ Gemeinsam gedachte die Gemeinde auch dem verstorbenen evangelischen Klinikseelsorger Pfarrer Manfred Loibl. Sein eigenes Lebensmotto nannte Pfarrer Jacob die Verbindung von Glauben und Humor. Er berichtete davon, dass er als Inder in der Deutschprüfung über den Führerschein ausführlich über Hitler geschrieben hat. Dass er eine Frau wegen des Bundesverdienstkreuzes ihres Mannes getröstet hat (ein Kreuz könne ja nichts Gutes sein). Er dankte aber auch für die vielen enger Freundschaften, die er geschlossen habe und versprach auch wieder nach Deggendorf zu kommen, denn sein Nachfolger sei zwar jünger, aber auch nicht schöner.
In seiner Predigt ging Dr. Seidl auf 20 Jahre als Krankenhausseelsorge ein: In dieser Aufgabe gehe man zu den Menschen, sei da, höre zu und teile die Situation und halte sie mit den Patienten und den Angehörigen aus. Gerade in dieser Aufnahmesituation spüre der Seelsorger, dass viele Menschen auf der Suche nach Gott seien. Als Symbol dafür schenkte er Pfarrer Jacob eine Geode, die außen eine harte Schale hätten, aber innen wunderschön seien. Als Seelsorger schaue man ohne CT durch Fühlen, Hören und Sprechen ins Innere des Menschen. „Du warst ein Segen für dieses Haus und wirst diesen Segen an der neuen Stelle weiter tragen.“ Im Namen der Mitbrüder dankte Dekan Wolfgang Riedl Pfarrer Jacob. Mit ganzem Herzen habe er sich eingebracht und seinen Kollegen geholfen, wenn er gebraucht wurde. Seine indischen Kochkünste seien ein Erlebnis für Nase und Gaumen gewesen.
Jacobs beständige Heiterkeit stellte Fridolin Rech als Vertreter von Vorstand Dr. Inge Wolff heraus. Auf die Frage, woher diese denn komme, habe Jacob gesagt: „Ich habe einen guten Chef.“ Dies habe auch auf die Patienten und Beschäftigten im Krankenhaus gewirkt. Wegen seiner offenen Art sei er überall im Hause beliebt gewesen. Kaum ein Patient sei ungetröstet geblieben. Auch das Bayerische habe er mit der Zeit gelernt. Das „Passt scho“ komme ihm selbstverständlich über die Lippen. Sein Kirchenchor sei eigentlich ein Fanchor gewesen. Und er sei sich sicher, dass seine neue Gemeinde eine Fangemeinde werde.
Im Namen des Verwaltungsratsvorsitzenden Christian Bernreiter und des Landkreises sprach der stellvertretende Landrat Peter Erl. Er dankte dem Geistlichen von Herzen. In der Seelsorge habe er die Beleitung von 7.000 Todesfällen ausgehalten. Erl freute sich, dass er sich nicht von der deutschen Nervosität anstecken lassen hat. Gott möge ihm das alles tausendmal vergelten. Den liebevollen Umgang mit den Bewohnern des Elisabethenheims stellte Bürgermeister Hermann Wellner in den Mittelpunkt seines Danks.
Im Anschluss an den offiziellen Teil nutzen viele Menschen – Beschäftigte des Krankenhauses genauso wie Freunde aus Deggendorf sich von ihrem Pfarrer persönlich zu verabschieden.
Verabschiedeten Klinikseelsorger Pfarrer Jacob (m.): Pfarrer Godehard Wallner (v.l.), Altlandrat Dr. Georg Karl, stellvertretender Landrat Peter Erl, Dekan Wolfgang Riedl, Fridolin Rech, Gabriele Rössle-Kohl, Dr. Christoph Seidl und Bürgermeister Hermann Wellner.